Märchenhelden: Die Fee

Die Fee ist eine Figur, die man typischer Weise dem Märchen zuordnet. Aber auch im Volks- und Aberglauben spielte sie früher eine Rolle, besonders bei den Kelten. Ihr Name entwickelte sich wohl aus den römischen Schicksalsgöttinen, den Fata. Heute sind Feen Gestalten, die man vor allem im Volksmärchen oder in alten Volkssagen findet.


Die legendäre Märchensammlung des Franzosen Charles Perrault hieß im Original „Lescontes des fées“ („Feenmärchen“, 1697). Auch im englischen bedeutet Märchen „Fairy Tales“. Die Fee ist also eine wesentliche Märchenfigur. Bei den Brüdern Grimm finden sich zwar ebenfalls Feen, aber sie tauchen seltener auf und spielen eine deutlich kleinere Rolle. Lediglich die 13 Feen in „Dornröschen“ (Grimm) sind sehr bekannt. „Aschenputtel“ enthält zwar in der französischen Fassung (und auch im Disney-Film) Feen, in der deutschen Fassung jedoch kommen keine mehr vor.

Es gibt Figuren, bei denen sich nicht zweifelsfrei sagen lässt, ob es sich bei ihnen um böse Fee, Hexe oder Zauberin handelt. So zum Beispiel bei „Frau Holle“ (Grimm) oder der bösen Stiefmutter aus „Schneewittchen“ (Grimm).

In der fantastischen Kinder- und Jugendliteratur tauchen auch gelegentlich Feen auf. In „Pinoccio“ spielt eine Fee eine große Rolle und im „Räuber Hotzenplotz“ ebenfalls. In Peter Pan gibt es die Fee Tinkerbell, die allerdings (je nach Übersetzung) manchmal auch als Elfe bezeichnet wird. In der Fantasy-Literatur wird je nach Autor zwischen Feen und Elfen unterschieden. Der Unterschied zwischen einer Fee und einer Elfe liegt aber eigentlich nur in ihrem Ursprung. Die Fee entstammt der keltischen Mythologie, die Elfe der nordischen. In der germanischen Mythologie ist sogar von Alben die Rede, z.B. gibt es die Figur des Nachtalb. Bei einigen Autoren ist statt von Elfen von Elben die Rede, z.B. bei Tolkien. Letztlich sind aber Feen, Elfen, Elben und Alben einander sehr ähnliche geisterhafte und/oder magische Geschöpfe, die je nach Autor individuell ausgelegt werden.

Feenmärchen

 

  • Jacob und Wilhelm Grimm: „Dornröschen“, „Aschenputtel“, „Frau Holle“, „Schneewittchen“, … aus den „Kinder- und Hausmärchen“, Hörbuchfassungen bei Deutsche Grammophon
  • Charles Perrault: „Cellindron“ (=Aschenputtel), „Die schlafende Schöne im Walde“ (=Dornröschen) und andere aus der Sammlung „Feenmärchen“
  • Michael Ende: „Lenchens Geheimnis“, „Die Geschichte von der Schüssel und dem Löffel“ aus „Die Zauberschule“