Geschenkartikel und Kinkerlitzchen

Neulich bin ich an einem Ladenlokal vorbeigekommen, über dessen Eingang ein großes Schild darauf hinwies, dass hier “Geschenkartikel” erhältlich waren. Das Wort, so fand ich, ist im Grunde ziemlich sonderbar, denn es impliziert, dass ein so bezeichneter Gegenstand nur einen einzigen Zweck hat, nämlich verschenkt zu werden. Sobald die beschenkte Person ihn entgegengenommen hat, wird er nutzlos. Dann musste ich an das Wort “Kinkerlitzchen” denken, das im Falle dieses Ladens als Synonym für Geschenkartikel verwendet werden konnte, soweit ich das beim Blick durchs Fenster beurteilen konnte. Jedenfalls war kein Grund auszumachen, der dafür gesprochen hätte, den Laden zu betreten.

Auch “Kinkerlitzchen” ist im Grunde ein sonderbares Wort. Es ist nur im Diminutiv gebräuchlich und impliziert dadurch, dass es auf jeden Fall kleinen wertlosen Krams bezeichnet. Die großen, fragwürdigen Gegenstände, die so manchen Kreisverkehr “zieren”, müssten anders bezeichnet werden. Vielleicht könnte die Form der Entsorgungen beim Kategorisieren helfen. Kinkerlitzchen sollten problemlos in die Restmülltonne passen und dabei noch reichlich Platz für das lassen, was sonst noch loszuwerden ist. Unnützer Krams, der eine Extrafahrt zum Wertstoffhof erforderlich machen würde, wäre demnach kein Kinkerlitzchen, sondern eher Sperrmüll.

Apropos “Krams”. Auch Krimskrams ist ja ein Synonym für “Kinkerlitzchen”. Freunde aus dem Rheinland, und nicht nur die, sprechen eher von “Nippes”. Und es gibt noch viele andere Begriffe mit gleicher oder ähnlicher Bedeutung. Eine kleine Umfrage förderte, ohne Anspruch auf Vollständigkeit, einige schöne Wörter zutage.

  • Krimskrams
  • Tand
  • Nippes
  • Kinkerlitzchen
  • Firlefanz
  • Tinnef
  • Schnickschnack
  • Gelumpe
  • Schnökes
  • Klimbim
  • Flitterkram
  • Krempel
  • Plunder
  • Zinnober
  • Ramsch
  • Prüddel
  • Tüddelkram
  • Heckmeck
  • Zeug
  • Gedöns
  • Krusch
  • Stehrumchens und Staubeinchens
  • Tüdelüt
  • Gelersch
  • Gruuschd
  • Schombes

Die spannende Frage ist nun, was die Vielfalt der Synonyme, die unnützes Zeug bezeichnen, und es wird ja noch deutlich mehr geben, eigentlich über unsere Kultur aussagt.