Weihnachtskobold

Weihnachtskobolde sind nicht besonders beliebt. Aber das stört sie nicht. Ihnen macht das Freude, was andere verärgert. Dabei sind sie nur in der Weihnachtszeit tätig und machen quasi elf Monate im Jahr Urlaub. Wenn in der Weihnachtszeit Plätzchen auf nicht nachvollziehbare Weise verschwinden, dann war ein Weihnachtskobold da und hat sie genascht. Wenn Geschenke verschwinden oder Kerzen plötzlich erlöschen, dann war ebenfalls einer dieser Weihnachtskobolde dafür verantwortlich. Es liegt ihnen fern, wirklich schlimme Schäden anzurichten. Sie erfreuen sich daran, wenn Menschen einen kleinen Ärger verspüren und dabei in Selbstzweifel geraten. Wenn sie nicht wissen, ob sie selbst zu viele Plätzchen gegessen oder Geschenke verlegt haben. Traurigkeit und Zorn möchten die Weihnachtskobolde eigentlich nicht verursachen.

Als ich noch einen Sündenbock für einen leeren Plätzchenteller brauchte, habe ich mir den Weihnachtskobold ausgedacht. Insbesondere in der Weihnachtszeit, die tatsächlich oft weniger idyllisch und dafür schon auch stressgeprägt sein kann, ist es doch deutlich schwerer, Plätzchentellern zu widerstehen.