Nachtmonster

Wenn Kinder im Dunkeln eine Angst spüren, die für sie nicht recht greifbar ist, dann sprechen sie manchmal von einem Monster unter ihrem Bett oder auch von einem Monster im Kleiderschrank.  (Manchmal sind es auch Gespenster anstelle von Monstern.) Die Monster sind Ausdruck magischen Denkens. Einer diffusen Angst wird ein Gesicht gegeben. Dadurch wird sie greifbarer. Besiegen lässt sich diese Angst am besten mit magischen Waffen, zum Beispiel mit einer magischen Taschenlampe, mit der die Kinder im Notfall unters Bett leuchten können. Monster haben vor dem magischen Lichtkegel in aller Regel Angst und suchen das Weite. Mit dieser Strategie kommen viele Kinder gut zurecht.

Das „Monster unter dem Bett“ ist ein klassisches Bild. In der Regel wissen Menschen, dass es sich um eine gängige Kinderangst handelt. Allerdings ist das Motiv keines, das in den bekannten Volksmärchen eine Rolle spielt. Dafür spielt es im Volksglauben eine Rolle, nur eben mit anderen Begriff. Nachtmahr, Nachtalb oder Nachtschreck sind kaum noch gebräuchliche Begriffe, mit der in etwa das beschrieben wurde, was Kinder heute „Monster unter dem Bett“ nennen. Dabei sind Nachtmahr und Co. nicht nur für Ängste im Wachzustand verantwortlich, sondern auch für das Entstehen von Albträumen, die den Nachtalb sogar im Wortbestandteil „Alb“ enthalten.

Außerdem haben die  Pixar Animation Studios in Zusammenarbeit mit Disney den bekannten Animationsfilm „Monster Ag“ darauf aufgebaut. Aus Perspektive des Monsters wird von dem Zusammentreffen der Monster und der zu erschreckenden Kinder erzählt.

Ich habe mich gefragt, ob das Motiv „Monster unterm Bett“ sich auch als Stoff für ein Märchenhörspiel eignet. Das Ergebnis ist das Märchen „Die Hochzeitsnacht“.