Der Goldesel ist aus einem Grimmschen Märchen bekannt, das die Figur bereits im Titel trägt: „Tischchen deck dich, Goldesel und Knüppel aus dem Sack“ (KHM 36). Der Titel wird oft auch anders angegeben. Statt „Tischchen“ heißt es auch mal „Tischlein“, und statt „Goldesel „“Goldesel streck dich“.
Zur Geschichte: Drei Söhne eines Müllers erhalten am Ende ihrer Lehre besondere Geschenke. Die ersten beiden (magisches Tischchen deck dich und Goldesel) werden durch eine List von einem Herbergswirt gestohlen. Das dritte (Knüppel aus dem Sack) prügelt den Dieb, bis der die anderen beiden wieder herausrückt. Außerdem bleibt die zickige Ziege („Ich bin so satt, ich mag kein Blatt: mäh! mäh!“) aus dem Märchen in Erinnerung.
Der „normale“ Esel (ohne Gold) begegnet uns auch in anderen Märchen der Brüder Grimm, so in „Die Bremer Stadtmusikanten“ (KHM 27), wo er als sprechendes Tier auftritt, und in „Der gestiefelte Kater“, wo er nur am Rande auftaucht. Allerdings wird erwähnt, dass er als Lastenträger ein wichtiger Dienstleister ist und seinen Besitzer quasi wirtschaftlich sichert. – Der Goldesel überzeichnet die wirtschaftliche Sicherung. Auf das Kommando „Bricklebrit!“ wirft er „vorne und hinten“ Goldstücke heraus.
In meinem Märchen „Die Königin und der Esel“ kommt der Goldesel vor. Die Geschichte ist eine ganz eigene, und der Goldesel kann, anders als bei den Brüdern Grimm sprechen. Außerdem ist das Zauberwort etwas anders.